Während der Altstadtweihnacht 1981 gestaltete der Steinbildhauer Heinz-Leo Weiß auf dem Waagplatz in zehntägiger Arbeit die Weihnachtssäule. Ein Steinblock – klirrende Kälte – Schneefall. Heinz-Leo Weiß im Rupfengewand den Steinmetzklüpfel schwingend. Menschen schauten zu, schauten immer wieder nach, Gespräche wurden geführt, Informationen ausgetauscht. Es entstand die Weihnachtsgeschichte in Stein geschlagen.
Der Künstler schenkte sein vollendetes Werk den Fürthern. Feierlich wurde die Weihnachtssäule vor dem kleinsten Haus Fürths auf dem Waagplatz aufgestellt. Hier stand sie ungefähr drei Jahre, immer wieder der Zerstörungswut gedankenloser Mitmenschen ausgesetzt. Sie trotzte den Angriffen, bis sie sich der Gewalt eines einparkenden Fahrzeugs beugen musste.
Viele Jahre lagerte sie als Torso in der Werkstatt von Heinz- Leo Weiß. Dann wurde sie endlich restauriert. Zur Altstadtweihnacht 1991 konnte sie wieder ihren alten Platz einnehmen und die Weihnachtsgeschichte verkünden – von der Geburt Christi bis zur Ankunft der Könige.
Doch der Zahn der Zeit nagte weiter an dem Kunstwerk. Wieder befand sich die Weihnachtssäule in einem jämmerlichen Zustand. Besonders die Farben auf dem Stein waren abgewittert. Sie sollten die naive, vereinfachte Darstellungsweise unterstreichen, waren aber fast nicht mehr zu erkennen. Das energische Drängen der Anwohnerin, auf deren Grundstück die Weihnachtssäule steht, hat den Altstadtverein veranlasst, den Bildhauer Heinz Siebenkäss mit der Instandsetzung zu beauftragen. Dieser hatte seinerzeit die Säule zusammen mit dem zwischenzeitlich verstorbenen Künstler Heinz Leo Weiß aufgestellt.
Seit Herbst 2011 strahlt die Weihnachtssäule wieder in ihren ursprünglichen Farben. Der Altstadtverein hat für dieses Projekt gespendet.