Der Weihnachtsmarkt am Waagplatz ist nicht nur in Fürth eine Attraktion, sondern zählt unter anderem in Mittelfranken auch zu einem der schönsten Märkte während der Adventszeit. Seit über 40 Jahren bemüht sich der Altstadtverein um Marktbeschicker mit Traditionsbewusstsein fern von kommerziellen Interessen, während gleichzeitig ehrenamtliche Helfer die Gastronomiestände besetzen – die sich allesamt schön in das historische Ambiente der Altstadt einpassen. Hinzu kommen viele Chöre und Musikgruppen, die kostenlos den Rahmen des Marktes bilden und die Gäste zum Verweilen einladen. Dieses Gesamtbild prägt den Altstadtweihnachtsmarkt – und macht ihn deshalb auch so einmalig und beliebt.
Doch – auch dieses Jahr ist wieder alles anders. Als Veranstalter stehen wir vor der unlösbaren Aufgabe, einen Weihnachtsmarkt zu planen bei täglich wechselnden Vorgaben oder Schweigen der behördlichen Verantwortlichen, weil auch diese uns als Veranstalter nicht sagen können, welche Regeln morgen gelten werden.
Nach heutigem Kenntnisstand müssten wir als Veranstalter den Waagplatz bzw. die Waagstraße absperren und mit Sicherheitskräften den Einlass regeln. Es gelten momentan die 2G-Regeln bei gleichzeitiger Maskenpflicht für Besucher. Sogenannte Gastronomieinseln nach dem Nürnberger Vorbild, in der die Besucher dann ohne Maske Glühwein trinken könnten, müssten in dem baulich engen Bereich der Altstadt aufgebaut werden, während aus hygienischen Gründen die Chöre oder Musikgruppen bestenfalls nur dann auftreten könnten, wenn sie genug Abstand zum Publikum hätten, während Plexiglasscheiben die Besucher von den Beschickern in den traditionellen Verkaufs- und Gastroständen auf Abstand halten.
Einen solchen »Weihnachtsmarkt« können und wollen wir uns vom Altstadtverein nicht vorstellen. Die baulichen Sachzwänge, die fast jede Form einer sinnvollen Absperrung unmöglich machen bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Durchlässigkeit für Anwohner, Kneipenbesucher und Lieferanten der Gastronomie in der Altstadt (Gustavstraße), machen es zusätzlich nicht einfacher. Auch der Einsatz von Sicherheitskräften und das Aufstellen von Absperrungen für die Dauer des Weihnachtsmarktes übersteigt das finanzielle Budget eines gemeinnützigen Vereins bei Weitem, zumal der Verein als Veranstalter jetzt schon das finanzielle Risiko für die vorbestellten Waren voll umfänglich trägt.
Wir haben uns als Altstadtverein St. Michael diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber die Umstände lassen uns leider keine andere Wahl, so dass wir den traditionellen Weihnachtsmarkt in der Fürther Altstadt leider erneut absagen müssen. Als Alternative bietet der Altstadtverein erneut die »Altstadtweihnacht für dahamm« an. Das Weihnachtspaket für 25 Euro enthält viele der sonst am Markt verkauften Artikel. Es ist keine echte Alternative zum Weihnachtsmarkt am Waagplatz – aber besser als nichts!
Ihr Altstadtverein
Das war eine sehr verständliche und vernünftige Entscheidung!
Diese Entscheidung ist absolut nachvollziehbar, auch wenn es sehr schmerzlich ist, diese kleine Insel in der allgegenwärtigen Konsumrauschwelt nicht aufsuchen zu können.
Unsere menschlichen Schwächen scheinen stärker als die Vernunft – schade!
Aber Weihnachten lässt jedes Jahr einen kleinen Funken der Hoffnung glimmen, alles möge sich zum besseren wenden…
Wäre das eine Idee, den Weihnachtsmarkt nachzuholen in Form eines Oster- oder Maimarktes? Muß ja nicht 10 Tage sein, vielleicht ein Wochenende? Ich habe darangedacht, als ich von der Verlegung des Rosenmontagszuges in Düsseldorf in den Mai gelesen habe... Und die Marktbeschicker hätten Gelegenheit, ihre Waren zu verkaufen, müßten halt der Jahreszeit angepasst sein, aber Glas, Holz, Papier, Gebäck usw. geht eigentlich immer. ich vermisse die besonderen Angebote sehr und würde mir wünschen, alles wieder live zu erleben. Und Helfer gibt es bestimmt genug.